Pressekonferenzen
2021: Deutlicher Einbruch der Erwartungen – Optimismus der Wirtschaft für 2021 rutscht weg
Die Perspektiven der niedersächsischen Industrie wie auch großer Teile von Handel, Gastronomie und Dienstleistungen haben sich über den Jahreswechsel 2020/21 massiv eingetrübt. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die die Arbeitgeberverbände im Haus der Industrie Anfang 2021 vorgestellt haben. 820 Unternehmen hatten sich an der Umfrage beteiligt. Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt: “Nach dem Katastrophenjahr 2020 sind die positiven Erwartungen für Produktion und Umsatz über Weihnachten und den Jahreswechsel deutlich eingebrochen. Der für 2021 erhoffte Aufholprozess beginnt von Woche zu Woche wackeliger zu werden.“ An dieser Entwicklung sei die Politik nicht unschuldig, erklärte Schmidt. „Mitunter drängt sich der Eindruck auf, es herrsche ein politischer Wettbewerb, um die Ankündigung der nächsten noch härteren Maßnahme bei der Pandemiebekämpfung, ohne dass die hierfür notwendigen Fakten vorliegen. Kein Zweifel, wir haben es mit einer nie gekannten außergewöhnlich schwierigen Situation zu tun. Aber die Politik trägt Mitverantwortung auch für die Arbeitsplätze, für die materielle Existenz von Millionen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern.“ Deswegen wünsche man sich mitunter schon, dass der eine oder andere in der Politik seine Worte mehr wägen würde, bevor er sie auf täglichen Pressekonferenzen ausspräche.
2022: Unternehmen blicken pessimistisch in die Zukunft
„Um es ohne Umschweife zu sagen: Die Lage ist ernst und in Teilen unserer Industrie außerordentlich kritisch“: Mit diesen Worten umschreibt Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer der 14 Arbeitgeberverbände im Haus der Industrie, die aktuelle Situation der niedersächsischen Wirtschaft. Im Frühjahr 2022 hatte Schmidt die Ergebnisse der Konjunkturumfrage vorgestellt, die die Verbände unter mehr als 1000 Mitgliedsbetrieben durchgeführt haben. Das Ergebnis offenbart für nahezu alle Bereiche der Branche eine prekäre Situation. „Umso wichtiger scheint mir zu sein, dass die Politik die Situation nicht durch fehlerhafte Entscheidungen weiter verschlimmert. Es geht jetzt vor allem um Sicherheit: Planungssicherheit, Versorgungssicherheit, Liquiditätssicherung und Beschäftigungssicherung“, sagt Schmidt.
2023: Energiekrise und Transformation bremsen Industrie aus
Große Teile der niedersächsischen Industrie und hier insbesondere der Automobilzulieferindustrie befänden sich derzeit in einem tiefgreifenden Strukturwandel, der, bezogen auf die Autozulieferer, in den Auswirkungen durchaus mit dem Begriff „Strukturbruch“ treffend umschrieben sei. Diese Bilanz zog Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von 14 Arbeitgeberverbänden, bei der Vorstellung der Ergebnisse der jährlichen Konjunkturumfrage unter 600 Industrieunternehmen. „Das, was wir derzeit erleben, ist keine Mini-Rezession und auch keine konjunkturelle Delle“, sagt Schmidt.
„Es ist ein Strukturbruch, in dessen Folge wir uns auf Jahre an deutlich niedrigere Wachstumsraten, möglicherweise mit spürbarer Inflation werden gewöhnen müssen.“
Dr. Volker Schmidt
Retardierende Effekte gehen vor allem von der Automobilindustrie aus, dem wirtschaftlichen Herz Niedersachsens. Über 60 Prozent der Beschäftigten der niedersächsischen Industrie arbeiten in der Automobilindustrie, so viele wie in keinem anderen Bundesland. Zwei Drittel der industriellen Wertschöpfung Niedersachsens entstehen in der Autobranche.