Tarifabschluss in der
Papierverarbeitung
Kompromiss in schwieriger Lage
In wirtschaftlich angespannten Zeiten haben sich der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) und die Gewerkschaft ver.di nach intensiven Gesprächen auf einen neuen Tarifvertrag für die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie geeinigt. Die dritte Verhandlungsrunde Ende Februar in Berlin brachte nach rund 17 Stunden einen tragfähigen Kompromiss für beide Seiten hervor.
Vor dem Hintergrund einer sich weiter verschärfenden wirtschaftlichen Krise, nach Corona, Inflation und geopolitischen Spannungen, betonten die Arbeitgeber die Bedeutung einer sozialpartnerschaftlichen Lösung. Sie wiesen zugleich die von ver.di geforderte Lohnerhöhung von 7,5 Prozent bei 12 Monaten Laufzeit als wirtschaftlich nicht tragfähig zurück, da sie auf einem aus Sicht der Arbeitgeber willkürlich gewählten Fünfjahreszeitraum basierte.
Das nun erzielte Ergebnis sieht gestaffelte Entgelterhöhungen vor:
• 2,0 % ab 1. Juli 2025
• 2,4 % ab 1. Mai 2026
• 1,1 % ab 1. Januar 2027
Der Tarifvertrag gilt bis zum 30. April 2027.
Mit dem Abschluss wurde unter schwierigen Rahmenbedingungen ein Kompromiss gefunden, der sowohl der wirtschaftlichen Lage der Branche als auch dem berechtigten Interesse der Beschäftigten Rechnung trägt. Ein Zeichen für funktionierende Sozialpartnerschaft in krisenhaften Zeiten.